Einkauf

 

Mein Gemüsehändler vom
Bauernmarkt in Tutzing ist
ein stets netter, freund-
licher und sehr hilfsbereiter
Mensch.

Er umschmeichelt seine
Kunden mit Sätzen wie
„Heute frische Flugmango,
frischer Spargel zum Preis von nur!

Einer seiner Standardsätze, die mich
laufend aus meinen Träumen reißen: „UND JETZT (meistens um die Mittagszeit) drei Schälchen Blaubeeren zum Preis von einem. Ich kaufe dann in meinem Traum gleich mal 30 Schälchen zum Preis von 10 und freue mich darüber, wieder 3 Wochen lang Blaubeerkuchen essen zu dürfen.

Im Sommer gehe ich meist frühmorgens zum Markt. Genieße die Ruhe und lasse mich von dem Überfluss an Obst und Gemüse inspirieren. Dabei entstehen dann immer mal wieder neue Gerichte.

„HALLO LEUTE“ habt Ihr im Discounter schon mal einen Einkaufs-
wagen in die Hacken (zu deutsch: in die Ferse) bekommen? Ja!
Da entsteht ja VIELES, bestimmt aber keine Inspiration …  

 

 

 

Einkauf

 

Ich musste wohl erst 40 Jahre alt werden um die Vorzüge guter Lebensmittel schätzen zu lernen.

Als Student und junger Unternehmer schielte ich immer auf die billigsten Angebote im Supermarkt. Oder lies mich von der Werbung verführen. Das ist gottlob vorbei. Womit Gott eigentlich nichts zu tun hat. Vielmehr habe ich irgendwann in meiner Metamorphose (dank an Daphne) zum Familienvater Bio-Lebensmittel entdeckt.

Heute im 21. Jahrhundert ist das natürlich selbstverständlich. Alle jungen Mütter und Väter sind entweder Vegetarier oder Vegan. Und ausser Bio-Lebensmitteln gibt es kein weiteres Lebensmittel auf diesem Planeten. Das war in den 80ern eben nicht ganz so einfach. Weil es den Begriff „Bio“ so noch nicht ganz gab.

Um es kurz zu sagen, ich habe einfach mal 3 Produkte (Apfel, Brot und Fleisch) aus koventioneller Herstellung mit Bio verglichen. Es war ein wirklicher Aha-Effekt. Der kleine Bio-Apfel im Vergleich zum Supermarkt
Apfel (gleiche Sorte) ist nicht nur knackiger, aromatischer und saftiger. Er ist je nach Sorte auch kleiner. Und ich liebe kleine Äpfel weil man davon zwei essen kann.

Supermarkt-Brot versus Bio-Brot! Da kann ich nur lachen. Wie dumm ich war, mir jahrelang dieses Pappbrot vom Supermarkt reinzuziehen. Bis ich das erste Schnitzer-Brot, das erste Dinkelvollkorn-Brot, das erste Saaten-Brot aß. Leicht angetostet und darüber dick Butter. Ich habe mich damals wirklich verbeugt. Dieser Genuss.

 

 

 

Fleisch ist ja nicht so mein Thema. Als Flexitarier esse ich aber hin und wieder welches. Ich übe jetzt keine Kritik am Supermark-Fleisch, das würde hier alle Grenzen sprengen. Das Bio-Steak aus Weidehaltung vom Rind das ich kaufe, zeichnet sich durch eine schöne Maserung und einen Fettrand aus. Puristisch wie ich bin brate ich das Stück ohne zu würzen. Dann 10 Minuten abgedeckt im Ofen nachreifen. Kein Bratensaft tritt aus, das Fleisch ist würzig und saftig und hat einen wunderbaren Geschmack. Leider ist das 350g Steak nicht für mich, sondern für meinen 17jährigen Sohn.

Da ich jetzt einwenig vom Thema abschweife, komme ich auf kurzem Weg zum Wesentlichen beim Einkauf. Bio und Regional. Natürlich alles möglichst frisch vom Bauernmarkt. Das hat auch einen Vorteil: die Leute, die ihre Sachen dort verkaufen, lassen dich in der Regel auch von allem probieren. Wie heisst es so schön. Probieren geht über studieren. Das ist mein absolutes Credo.

Habe ich euch schon gesagt, dass ich ein fauler Hund bin? Ich habe einen großen Respekt vor den Sterneköchen dieser Welt. Mit welcher Akribie, mit welchem Aufwand an Material und Zeit sie das Essen zubereiten. Das bin ich nicht. Aber ich möchte nah ran an diese Qualität. Das geht eben nur, wenn die ersten Schritte beim Kochen die Richtigen sind. Daher kaufe ich immer nur die frischeste Ware. Ein paar Strauchtomaten aufgeschnitten, mit Basilikum belegt, mit bestem Olivenöl beträufelt, ein paar Spänne Parmesan darüber gehobelt

Was braucht der Mensch mehr …